Sonntag, 2. Februar 2014

Drachenflieger / hang-glider - papermodel scratchbuild 1/72

Ein Hängegleiter, auch Drachen, Deltasegler oder Hanggleiter, ist ein motorloses Luftsportgerät, das vom Piloten bei Start und Landung getragen werden kann. Der Pilot hängt beim Flug in einem speziellen Gurtzeug bäuchlings oder auch sitzend unter der Tragfläche. Klassische Drachen mit flexibler Tragfläche werden vor allem durch Gewichtsverlagerung gesteuert. Seit Mitte der 1990er Jahre werden auch mehr und mehr Hängegleiter mit starrer Flügelfläche gebaut. Diese Starrflügler lassen sich nur mittels aerodynamischer Systeme um die Längsachse steuern (Bremsklappen oder Querruder), während die Steuerung um die Querachse weiterhin durch Gewichtsverlagerung erfolgt.

Ein typischer Hängegleiter besteht aus einem mit Stoff bespannten Flügel mit etwa 11 Metern Spannweite und einer Fläche zwischen 11 und 18 Quadratmetern, der durch ein stabiles Hauptgestell aus Aluminiumrohren oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff in Form gehalten wird. Zusätzlich werden flexible Segellatten (bestehend aus einem Vorderteil aus dünnem Aluminiumrohr und einem Endstück aus flexibler Glasfaser) in das Segel eingeschoben. Da diese Konstruktion auf viele der bei Flugzeugen üblichen Komponenten wie Rumpf, Fahrwerk und Leitwerk verzichtet (Nurflügler), wird ein geringes Gewicht von 25 bis 50 kg erreicht. Zum Transport am Boden lässt sich der Flügel zusammenklappen und in einer langen Tasche verpacken.



Der Aerodynamiker Francis Rogallo entwickelte für die NASA einen zusammenklappbaren Flügel für die Rückkehr von Raumschiffen zur Erde. Dabei wurde ein flexibles Segel von stangenförmigen Trägern gehalten. Der Fahrtwind gab dem losen Tuch ein aerodynamisch wirksames Profil. Obwohl mit diesem Flügel lediglich zwei Vorstudien verwirklicht wurden, inspirierte das Projekt Jahre später den Bau der ersten moderneren Hängegleiter. Anhand von in Zeitschriften veröffentlichten Fotos konstruierte der Amerikaner Barry Hill Palmer 1961 einen Flügel nach dem Muster von Rogallo aus Bambus und Cellophan. Er wurde damit zum ersten Drachenflieger. In den Küstenregionen der USA fanden sich weitere Anhänger dieser Luftsportart. Bei diesen frühen Hängegleitern hing der Pilot mit den Oberarmen zwischen parallel angeordneten Stangen, ähnlich wie am Barren beim Geräteturnen. Durch Verlagerung seiner Beine konnte er die Flugrichtung beeinflussen. Die Geschwindigkeit bestimmte er, indem er sich vor oder zurück bewegte.

Der Australier John W. Dickenson führte mit einer zentralen Aufhängung des Piloten und dem dreieckigen Steuerbügel die bis heute verwendete Steuerung ein. Seine Freunde Bill Moyes und Bill Bennett brachten mit Flugshows das Drachenfliegen in viele Länder. In den USA trafen die Hängegleiter mit der Verwirklichung des Traums vom Fliegen mit einfachsten technischen Mitteln den durch die Hippie-Bewegung bestimmten Zeitgeist. In Europa war das Medienecho zunächst gering.

Parallel dazu wollten die Brüder Reinhold und Werner Schmidt aus Oberhessen die Tradition von Otto Lilienthals Normalsegelapparat aufleben lassen und wagten 1965 die ersten Hüpfer mit selbstkonstruierten Rogallodrachen aus Bambus. Wolfgang Schwarzbauer segelte ab 1971 von den Bergen rund um den Schliersee in Bayern. Sie taten dies mangels flugrechtlicher Genehmigung fernab der Öffentlichkeit. Als der Kalifornier Mike Harker am 11. April 1973 mit einer spektakulären Aktion von der Zugspitze flog, erwachte das Interesse in den Medien und es fanden sich auch hier neue Anhänger. Mike Harker gründete kurz darauf in der Schweiz und in Deutschland und Sepp Himberger in Kössen, Österreich, die ersten Drachenflugschulen und wurden damit zur Keimzelle des Drachenfliegens in Europa.

Im Jahr 1974 wurde der „1. Österreichische Kiting-Club Kössen“ als erster Drachenfliegerclub der Welt gegründet, (ebenso im gleichen Jahr der Deutsche Drachenfliegerclub Stuttgart) 1975 fanden in Kössen die „1. Weltmeisterschaften im Alpinen Drachenflug“ statt. Dies war Generalprobe für die offizielle Anerkennung des jungen Hängegleiterflugsportes durch den Welt-Flugsportverband FAI; 1976 fand die erste offizielle Weltmeisterschaft im Hängegleiten statt (ebenfalls in Kössen).

Wie jeder gepfeilte Nurflügel erreicht auch der Drachen seine Flugstabilität durch Flügelverwindung, auch Schränkung genannt, die sich bei ihm automatisch durch die Segelwölbung nach oben ergibt. Bei Fallwinden oder im Schnellflug konnte jedoch das Drachensegel von oben angeströmt werden und seine Schränkung verlieren mit der nicht seltenen Folge von Flattersturz oder Vorwärtsüberschlag, auch „Tuck“ genannt. Zur Verhinderung dieses Schränkungsverlustes erfand der Luftfahrtingenieur Michael Schönherr den „Schränkungsanschlag“ und stellte ihn 1976 im "Drachenfliegermagazin" vor. Bis heute nutzen alle Drachen-Hängegleiter der Welt dieses Bauelement in verschiedenen Ausführungen. Damit konnte der Flattersturz völlig gebannt werden. Auch die Gefahr des Vorwärtsüberschlags wurde weitgehend reduziert.

Großen Anteil am Sicherheits- und Leistungsgewinn der Hängegleiter hatten auch die in Deutschland entwickelten Aerodynamik-Messfahrzeuge.

Durch ausgefeiltere Technik wurden die Geräte nach und nach leistungsfähiger. Bald wurden einige mit einem Motor ausgestattet, um unabhängig von Thermik Höhe gewinnen zu können. Daraus entstanden die ersten gewichtskraftgesteuerten Ultraleichtflugzeuge. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hängegleiter

Videos: Der Drachenstart - DHV Safety & Training 

             German Open im Drachenfliegen 2017

             Austrian Open der Drachenflieger 2017 













Die Drachenflieger sind aus Papier gefertigt, bunt am Computer erstellt und ausgedruckt. Das Tragegestell ist aus Draht und die Piloten sind nach einem Plastik-Muster aus Latex nachgegossen. Wenn man da so ein paar Hängegleiter fertig hat kann man wunderbar ein Mobile bauen . . .

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